ADHS und Motivation – 2. Teil der Miniserie

Wenn Frustration als eine Motivationsquelle gelten kann, so gilt dies auf der anderen Seite des Spektrums in gleicher Weise für Inspiration. Sie holt uns ab, wenn wir uns emotional “im Keller“ fühlen. So beispielsweise, wenn wir Verhaltensweisen bei anderen um uns herum beobachten können, die wir uns selbst gerne aneignen oder abschauen wollen. Es erwächst in uns gleichsam ein Gefühl von grundsätzlichem Optimismus, der uns von diesen Vorbildern erreicht. So z.B. immer dann, wenn wir uns damit ermutigt fühlen mit Sätzen wie „das schaffe ich auch“ oder „das möchte ich jetzt auf jeden Fall auch machen“.
Diese Art von Motivation erwächst aus der Quelle von Hoffnung und Zuversicht auch in Zeiten, die uns ansonsten eher mutlos machen und ein Ziel eher in die Ferne rücken. Inspiration als Motivator zu benützen gelingt ADHS-Betroffenen in dem Maß besser, wie sie sich dabei auf eigene Ressourcen und Stärken besinnen und negative Gedanken wie Skepsis und Selbstzweifel zurückdrängen, die besonders dann auftreten, wenn sie Neues angehen wollen. Der Kern liegt darin, den „Versuch“ zu einer Grundhaltung zu machen. Der Versuch stellt eine positive Kraft an sich dar, die eventuell auch ein Scheitern erlebt , aber dann auf alternative Versuche zurückgreifen kann, bzw. das Geglückte durch Versuche weiter ausbaut und fortführt. Das grundsätzlich Mögliche stellt an sich keinen Zwang dar, beinhaltet aber einen denkbaren potentiellen Erfolg. Unsere innere Haltung wird getragen von Neugier anstatt Skepsis, von Zuversicht anstatt Zweifel, eben weil es grundsätzlich möglich ist, bzw. weil wir es möglich machen können. Überprüfen wir einfach, was uns das „Prinzip der Möglichkeit“ in puncto Motivation und Selbststeuerung liefert und wie wir es für uns nutzbar machen können.